Angebotskalkulation bezeichnet den Prozess, bei dem Händler und Unternehmen die Preise ihrer Produkte oder Dienstleistungen bestimmen. Es ist ein zentrales Element der Preispolitik und kann entscheidend für den Geschäftserfolg sein. Die Angebotskalkulation berücksichtigt verschiedene Faktoren wie Kosten, Wettbewerb, Marktnachfrage und Gewinnmargen, um einen optimalen Verkaufspreis zu ermitteln.

Die Angebotskalkulation ist aus mehreren Gründen wichtig:

  1. Kostendeckung: Eine korrekte Angebotskalkulation stellt sicher, dass alle Kosten, die bei der Herstellung, dem Vertrieb und dem Verkauf eines Produkts oder einer Dienstleistung anfallen, gedeckt sind. Dazu zählen Materialkosten, Personalkosten, Logistikkosten und weitere Ausgaben. Die Kostendeckung ist entscheidend, um langfristig rentabel zu wirtschaften.

  2. Wettbewerbsfähigkeit: Durch die Berücksichtigung der Wettbewerbssituation und der Preise ähnlicher Produkte oder Dienstleistungen auf dem Markt kann die Angebotskalkulation dazu beitragen, wettbewerbsfähige Preise festzulegen. Dies ist besonders wichtig, um Kunden anzuziehen und einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern zu erzielen.

  3. Gewinnmaximierung: Die Angebotskalkulation hilft, einen Verkaufspreis zu ermitteln, der sowohl kostendeckend als auch gewinnbringend ist. Eine ausgewogene Gewinnmarge ermöglicht es Unternehmen, ihre Rentabilität zu maximieren und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.

  4. Preisstrategie und Positionierung: Die Angebotskalkulation ist eng mit der Preisstrategie und der Marktpositionierung eines Unternehmens verknüpft. Je nachdem, ob ein Unternehmen eine Niedrigpreis-, Premium- oder differenzierte Preisstrategie verfolgt, kann die Angebotskalkulation variieren.

  5. Kundenwahrnehmung: Der Preis eines Produkts oder einer Dienstleistung beeinflusst auch die Wahrnehmung der Kunden. Eine fundierte Angebotskalkulation trägt dazu bei, die richtige Preisbotschaft zu senden und die gewünschte Zielgruppe anzusprechen.

Zusammenfassend ist die Angebotskalkulation ein zentrales Element in der Geschäftsstrategie von Einzelhändlern und Online-Händlern. Sie trägt dazu bei, kostendeckende und gewinnbringende Preise zu ermitteln und die Wettbewerbsfähigkeit sowie die Rentabilität eines Unternehmens zu gewährleisten.

Beispiel

Angebotskalkulation ist ein wesentlicher Bestandteil der Preisbildung für Händler, da sie dabei hilft, den optimalen Verkaufspreis für Produkte oder Dienstleistungen zu ermitteln. Im Folgenden wird ein Beispiel für eine Angebotskalkulation für einen Händler erläutert, der einen Online-Shop betreibt und auch einen physischen Einzelhandelsstandort unterhält.

  1. Ermittlung der Selbstkosten Zunächst müssen die Selbstkosten für das Produkt ermittelt werden. Diese beinhalten die Einkaufspreise, Versandkosten, Verpackungs- und Lagerkosten sowie eventuelle Retourenkosten. Nehmen wir beispielsweise an, ein Händler verkauft einen Bluetooth-Lautsprecher:

Die Summe der Selbstkosten beträgt somit 31 € (25 € + 3 € + 1 € + 2 €) zuzüglich der geschätzten Retourenkosten (5 % von 31 € = 1,55 €), also insgesamt 32,55 €.

  1. Kalkulation der Handelsspanne Die Handelsspanne ist der Betrag, den der Händler zu den Selbstkosten hinzufügt, um Gewinn zu erzielen. Dieser Wert kann als fester Betrag oder als Prozentsatz der Selbstkosten berechnet werden. Angenommen, der Händler möchte eine Handelsspanne von 40 % auf die Selbstkosten erzielen:

Handelsspanne = 32,55 € x 40 % = 13,02 €

  1. Kalkulation des Verkaufspreises Um den Verkaufspreis zu ermitteln, addiert der Händler die Handelsspanne zu den Selbstkosten:

Verkaufspreis = 32,55 € + 13,02 € = 45,57 €

Damit der Preis attraktiver für Kunden wirkt, kann der Händler entscheiden, den Verkaufspreis auf 45,99 € oder 44,99 € zu runden.

  1. Berücksichtigung von Marketing- und Vertriebskosten Zusätzlich zur Handelsspanne sollte der Händler auch die Kosten für Marketing und Vertrieb in Betracht ziehen, wie z.B. Online-Marketing, Mitarbeiterkosten und Ladenmiete. Diese Kosten können auf die verkauften Produkte umgelegt werden, um den gesamten Deckungsbeitrag pro verkauftem Produkt zu ermitteln. Je nach Umfang der Marketing- und Vertriebskosten kann der Händler den Verkaufspreis entsprechend anpassen.

Insgesamt hilft die Angebotskalkulation dem Händler, den optimalen Verkaufspreis für seine Produkte oder Dienstleistungen zu bestimmen, um sowohl wettbewerbsfähig zu bleiben als auch einen angemessenen Gewinn zu erzielen. Es ist wichtig, diese Kalkulation regelmäßig zu überprüfen und anzupassen, um auf Veränderungen im Markt, bei den Kosten oder im Kundenverhalten zu reagieren.


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