Carola Heine
Namgel Sherpa aus Bonn verkauft online und offline Handwerkskunst, die von kleinen einheimischen Organisationen seines Heimatlandes hergestellt wird.
[Carola Heine] Lieber Namgel, dein Online-Shop heißt Himalayacraft.de und bietet handwerkliche Waren aus Nepal und anderen Ländern des Himalaya an. Ihr habt tolle Sachen, sie leuchten einem im Shop förmlich entgegen und man sieht, dass du sehr großen Wert auf hohe Qualität und handverlesene Auswahl legst. Aber es geht dabei ja nicht nur um Import hübscher Geschenkideen und Gebrauchsgegenstände, sondern vor allem auch um Fairtrade.
[Namgel Sherpa] Genau. Unsere Preiskalkulation berücksichtigt die Unterstützung von sozialen Arbeitsbedingungen und fairen Löhnen in traditionellen Handwerksbetrieben. Wir verkaufen Waren ausschließlich aus Nepal beziehungsweise aus dem Himalayaraum, sie werden von kleineren einheimischen Organisationen hergestellt, die ihrerseits soziale Projekte finanzieren. Davon profitieren sozial benachteiligte Gruppen besonders - deshalb möchte ich unseren Shop jetzt auch gerne viel bekannter machen.
[Carola Heine] Im Himalayacrafts.de Shop gibt es wirklich wunderschöne Sachen, umso wertvoller, wenn sie auch noch einem guten Zweck dienen. Seit wann hast du den Shop und das dazugehörende Ladengeschäft in Bonn?
[Namgel Sherpa] Seit zwei Jahren – sowohl den Laden als auch unseren VersaCommerce Shop. Seit 2019. Wir werden uns jetzt ums Marketing kümmern müssen, um die Umsätze weiter zu steigern. Zuerst brauchten wir ja mal die Website und den Shop: Dabei hilft uns zu unserem Glück ein Bekannter ehrenamtlich, der sich gut auskennt.
Mit dem VersaCommerce Team haben wir auch schon über Coaching und Marketing gesprochen – da muss bei uns jetzt noch mehr passieren, bisher haben wir online noch nicht viel gemacht. Wir werden zum Glück im Bekanntenkreis viel empfohlen und das Ladengeschäft läuft aktuell noch besser als der Shop.
[Carola Heine] Das stimmt, Online Marketing wäre jetzt schon sehr wichtig, damit noch viel mehr Menschen deinen Shop mit diesen vielen schönen und ganz besonderen Dingen finden. Die Frage nach der Sichtbarkeit, also mit den eigenen Produkten sichtbar zu werden, das ist eine der größten Herausforderungen für jeden Ladeninhaber.
Ihr habt eine große Produktvielfalt, alles von Klangschalen, Thangkas, Statuen, Räucherstäbchen bis Yak-Wolldecken und dank Fairtrade leistet Ihr mit dem Shop einen wichtigen Beitrag, ich zitiere mal direkt von eurer Facebook-Seite:
Wir stehen ständig im Kontakt mit unseren Lieferanten und Herstellern, und haben uns vor Ort von den Arbeitsbedingungen und den Verhältnissen überzeugt. Der Verkauf läuft ohne Zwischenhändler, und so kann der Großteil des Erlöses direkt und ohne Umwege zu denjenigen gelangen, die ihn sich verdient haben und auch am dringendsten benötigen. Mit dem Verkauf unterstützen Sie aktiv die Bevölkerung der Himalayaregion.
Mit den Herstellern im direkten Austausch zu stehen ist so wichtig, wenn ganz viel Herzblut in einen Shop fließt. Wie bist du denn überhaupt auf die Idee gekommen, Himalayacrafts.de zu gründen?
[Namgel Sherpa] Die Idee begann tatsächlich mit diesem Wunsch: Wir wollen Projekte vor Ort in Nepal oder im Himalayagebiet unterstützen.
Es gibt einen gemeinnützigen Verein Nepalhilfe Bonn e. V., in dem ich selber aktiv bin und den ich auch selber gegründet habe. So bin ich auf die Idee gekommen, diese Waren oder Produkte, Kunsthandwerk aus Nepal, Tibet, Bhutan oder aus der Mongolei in Deutschland bekanntzumachen. Ein kleiner Beitrag und auch eine Unterstützung für die Leute, die die Waren herstellen.
[Carola Heine] Weil Nepal deine Heimat ist, hast du natürlich auch eine ganz andere Art von Verbundenheit als Anbieter:innen, die über Großhändler irgendwas einkaufen – du kennst die Menschen, die Produkte. Du machst mit deinem Geschäft einen Unterschied in Nepal, deine Wurzeln liegen in diesem Land. Das ist ein viel tieferer Bezug.
[Namgel Sherpa] Ja, und es gab dafür einen konkreten Auslöser: Vor sechs Jahren, im April und Mai 2015, war das große Erdbeben in Nepal, bei dem mehr als 9.000 Menschen umgekommen sind, über 20.000 wurden verletzt. Sie hätten damals alle viel mehr Hilfe gebraucht.
Seit dem Erdbeben bin ich immer wieder auf Reisen gewesen in Nepal und habe mich darum bemüht, einheimische Produkte hierhin zu holen. Um hier zu zeigen, welche Schönheit Nepal zu bieten hat. Aber auch, um den Händlern durch unser Fairtrade-Konzept konkret helfen zu können. Das schlimme Erdbeben war der Auslöser für mein Ehrenamt - aus dem dann später der Shop entstanden ist.
Denn auch meine Familie war von dem Beben betroffen, es hat ja ganz Nepal erschüttert. Wir haben dann gesagt, wir gründen den Verein "Nepal Hilfe" – dort bin ich seitdem immer noch aktiv.
Und wir haben schon mittlerweile einige wichtige Projekte gemacht in Nepal - das ist sehr gut angekommen. Wir werden auch unterstützt, vom BMZ zum Beispiel. Wir setzten ein Hilfsprojekt zur Verbesserung der Trinkwasserversorgung um, das ist jetzt fast fertig. Ein Projekt zur Stromversorgung ist erfolgreich abgeschlossen, bald kommt noch Gesundheitsversorgung hinzu. Ja, mit solchen Projekten bin ich auch sehr beschäftigt.
Deshalb freue ich mich über den VersaCommerce Shop, der es mir dann auch im Lockdown ermöglicht hat, weiter zu verkaufen – ich habe vor, noch viele solche Projekte in Nepal zu fördern.
[Carola Heine] Das ist toll und es ist auch gut, dass der VersaCommerce Shop Euch dabei hilft. Was hast du denn als Nächstes mit dem Himalayacrafts-Projekt vor?
[Namgel Sherpa] Wie gesagt: Wir müssen uns jetzt dringend um den Bereich Marketing kümmern – wir haben uns von VersaCommerce auch schon coachen lassen und jetzt wäre eine Marketingstrategie samt Umsetzung dran.
[Carola Heine] Das ist ein guter Plan, Marketing ist nun mal wichtig, um Umsätze zu erzielen. In diesem Blog die eigenen Produkte zeigen zu können und den Shop vorzustellen, das finde ich übrigens einen ganz guten Anfang für mehr Sichtbarkeit ☺
Wir wünschen euch mit den wundervollen handgefertigten Fairtrade Produkten weiterhin ganz viel Erfolg.