Viralität bezeichnet das Phänomen, bei dem Informationen, Ideen, Nachrichten oder Trends sich rasch über das Internet und insbesondere über soziale Medien verbreiten, ähnlich der Ausbreitung eines Virus. Diese Verbreitung erfolgt durch das Teilen, Liken, Kommentieren oder Verlinken von Inhalten durch die Nutzer. Virale Inhalte erreichen in kurzer Zeit eine große Anzahl von Menschen und erzielen dadurch eine hohe Sichtbarkeit.

Viralität ist aus mehreren Gründen wichtig, insbesondere für Online-Händler und Einzelhändler:

  1. Reichweite und Aufmerksamkeit: Virale Inhalte erreichen schnell eine große Anzahl von Menschen, was die Bekanntheit einer Marke oder eines Produkts erhöht. Dies kann zu einem Anstieg der Besucherzahlen auf der eigenen Website oder im Geschäft führen.

  2. Glaubwürdigkeit und Vertrauen: Wenn ein Inhalt von vielen Menschen geteilt wird, wird er als glaubwürdiger und interessanter wahrgenommen. Dies kann das Vertrauen in die Marke oder das Produkt stärken und die Entscheidung für einen Kauf positiv beeinflussen.

  3. Kostenersparnis: Im Vergleich zu traditionellen Marketingmaßnahmen ist [virales Marketing](/glossar/virales-marketing) meist kosteneffizienter. Die Verbreitung der Inhalte erfolgt größtenteils durch die Nutzer selbst, wodurch weniger finanzielle Ressourcen für bezahlte Werbung aufgewendet werden müssen.

  4. Kundenbindung: Virale Inhalte können dazu beitragen, eine emotionale Verbindung zu den Kunden aufzubauen, indem sie zum Beispiel unterhalten, informieren oder zum Nachdenken anregen. Dies kann die Kundenbindung stärken, was sich langfristig positiv auf den Umsatz auswirkt.

  5. SEO-Vorteile: Populäre Inhalte, die häufig geteilt und verlinkt werden, können zu einer Verbesserung des Suchmaschinenrankings beitragen, was wiederum den organischen Traffic auf der eigenen Website erhöht.

Um die Viralität für ihre Marketingstrategie zu nutzen, sollten Online-Händler und Einzelhändler auf ansprechende und relevante Inhalte setzen, die einen Mehrwert für die Nutzer bieten und sie dazu animieren, diese mit ihrem Netzwerk zu teilen. Hierbei können verschiedene Formate wie Videos, Blogbeiträge, Infografiken oder Social-Media-Posts zum Einsatz kommen. Eine gezielte Kommunikation mit Influencern oder Meinungsführern kann zudem die Verbreitung der Inhalte unterstützen.

Beispiel

Viralität ist ein entscheidender Faktor im Marketing, besonders für Händler, die ihre Reichweite und Kundenbasis erweitern möchten. Ein Beispiel für Viralität im Einzelhandel ist die "Share a Coke"-Kampagne von Coca-Cola. In diesem Fall nutzte das Unternehmen den emotionalen Wert, den Menschen mit ihrem Namen verbinden, um eine emotionale Bindung zu schaffen und eine virale Reaktion auszulösen. Hier ist eine detaillierte Beschreibung der Kampagne und wie sie für Händler funktioniert hat:

Die "Share a Coke"-Kampagne wurde 2011 in Australien gestartet und später weltweit ausgerollt. Das Konzept bestand darin, die traditionellen Coca-Cola-Etiketten durch solche zu ersetzen, die mit über 250 der beliebtesten Vornamen in der jeweiligen Region bedruckt waren. Dadurch wurden die Kunden dazu angeregt, Flaschen mit den Namen ihrer Freunde und Familie zu suchen und sie als Geschenk oder Mitbringsel zu kaufen.

Für die Händler bot die Kampagne eine hervorragende Gelegenheit, von der Viralität zu profitieren:

  1. Kundenbindung: Die "Share a Coke"-Kampagne schuf einen persönlichen Bezug zwischen den Konsumenten und der Marke. Die Kunden fühlten sich geehrt und wertgeschätzt, was zu einer stärkeren Kundenbindung und Markenloyalität führte. Diese Emotionen motivierten die Kunden, die Geschäfte zu besuchen, in der Hoffnung, eine Flasche mit ihrem Namen oder dem Namen eines geliebten Menschen zu finden.

  2. Erhöhter Umsatz: Durch den viralen Effekt der Kampagne wurden mehr Menschen dazu verleitet, Geschäfte zu besuchen und Coca-Cola-Produkte zu kaufen. Händler konnten dadurch ihren Umsatz steigern und von der erhöhten Nachfrage profitieren.

  3. Mundpropaganda: Die "Share a Coke"-Kampagne generierte eine enorme Menge an Mundpropaganda, sowohl online als auch offline. Die Menschen teilten Fotos von Flaschen mit ihren Namen in sozialen Medien, was wiederum ihren Freunden und Bekannten dazu veranlasste, das gleiche zu tun. Diese Art der Werbung ist besonders wertvoll, da sie sowohl kostengünstig als auch authentisch ist.

  4. Multiplikatoreffekt: Die virale Verbreitung der Kampagne führte zu einem Multiplikatoreffekt. Jeder Konsument, der eine personalisierte Coca-Cola-Flasche kaufte, teilte sie möglicherweise mit mehreren Freunden und Familienmitgliedern. Diese Personen wurden dann auch zu Botschaftern der Marke und trugen zur weiteren Verbreitung der Kampagne bei.

Händler sollten daher die Kraft der Viralität nutzen und Kampagnen oder Aktionen unterstützen, die das Potenzial haben, viral zu werden. Dies kann zu einer erhöhten Kundenbindung, steigenden Umsätzen und einer besseren Markenpräsenz führen. Die "Share a Coke"-Kampagne ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Viralität für Händler erfolgreich genutzt werden kann.


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