Vertriebskanalerweiterung, auch Vertriebskanaldiversifikation genannt, bezieht sich auf den Prozess, in dem Unternehmen ihre Verkaufs- und Vertriebsmöglichkeiten erweitern, indem sie neue oder zusĂ€tzliche VertriebskanĂ€le nutzen. Dies kann sowohl online als auch offline geschehen, indem man verschiedene Plattformen wie E-Commerce, MarktplĂ€tze, soziale Medien, stationĂ€re GeschĂ€fte, Kataloge oder GroßhĂ€ndler einbezieht. Die Erweiterung der VertriebskanĂ€le bietet Unternehmen mehrere Vorteile und ist aus verschiedenen GrĂŒnden wichtig:

  1. Erhöhte Kundenreichweite: Durch das HinzufĂŒgen neuer VertriebskanĂ€le können Unternehmen eine grĂ¶ĂŸere Anzahl von Kunden erreichen, die sie ĂŒber traditionelle Verkaufswege möglicherweise nicht erreicht hĂ€tten. Je mehr KanĂ€le ein Unternehmen nutzt, desto grĂ¶ĂŸer ist die Wahrscheinlichkeit, dass potenzielle Kunden auf die Produkte oder Dienstleistungen aufmerksam werden.

  2. Umsatzsteigerung: Eine Erweiterung der VertriebskanĂ€le bietet Unternehmen zusĂ€tzliche Verkaufsmöglichkeiten, was zu einer Steigerung des Umsatzes fĂŒhren kann. Mit mehreren KanĂ€len können Unternehmen ihre Produkte oder Dienstleistungen an unterschiedliche Zielgruppen verkaufen und so verschiedene Einkommensquellen erschließen.

  3. Risikominderung: Die AbhĂ€ngigkeit von einem einzigen Vertriebskanal kann riskant sein, insbesondere wenn dieser Kanal von externen Faktoren wie wirtschaftlichen VerĂ€nderungen oder technologischen Entwicklungen betroffen ist. Die Diversifikation der VertriebskanĂ€le kann dazu beitragen, das Risiko zu reduzieren und die WiderstandsfĂ€higkeit des Unternehmens gegenĂŒber solchen Änderungen zu erhöhen.

  4. Wettbewerbsvorteil: Unternehmen, die mehrere VertriebskanĂ€le nutzen, können einen Wettbewerbsvorteil gegenĂŒber ihren Konkurrenten erzielen. Durch die Verwendung verschiedener KanĂ€le können sie ihre Zielgruppen besser ansprechen und ihre Produkte oder Dienstleistungen effektiver vermarkten.

  5. Verbesserte Kundenzufriedenheit: Kunden haben unterschiedliche PrĂ€ferenzen hinsichtlich der Art und Weise, wie sie Produkte oder Dienstleistungen kaufen. Die Bereitstellung mehrerer VertriebskanĂ€le hilft, diesen unterschiedlichen BedĂŒrfnissen gerecht zu werden und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.

Insgesamt ist die Vertriebskanalerweiterung entscheidend fĂŒr das Wachstum und den Erfolg von Unternehmen im Einzelhandel und E-Commerce. Durch die Nutzung verschiedener Verkaufs- und VertriebskanĂ€le können Unternehmen ihre Kundenreichweite erhöhen, den Umsatz steigern, Risiken reduzieren und einen Wettbewerbsvorteil gegenĂŒber ihren Mitbewerbern erzielen.

Beispiel

Ein Beispiel fĂŒr Vertriebskanalerweiterung: Ein stationĂ€rer ModehĂ€ndler erweitert sein GeschĂ€ft in den E-Commerce und nutzt Social Media

Ein ModehĂ€ndler, der bisher ausschließlich seine Produkte in seinem stationĂ€ren GeschĂ€ft verkauft hat, möchte seine VertriebskanĂ€le erweitern, um ein breiteres Kundenpublikum zu erreichen und den Umsatz zu steigern. Die folgenden Schritte zeigen, wie der HĂ€ndler seine VertriebskanĂ€le erweitern kann:

  1. E-Commerce-Plattform: Der HĂ€ndler entscheidet sich, einen Online-Shop zu eröffnen, um Kunden ĂŒber das Internet zu erreichen. DafĂŒr wird eine E-Commerce-Plattform wie Shopify, WooCommerce oder Magento eingesetzt, die es ermöglicht, einen benutzerfreundlichen und ansprechenden Online-Shop zu gestalten und das Produktsortiment, die Preise und die LagerbestĂ€nde einfach zu verwalten.

  2. Omnichannel-Strategie: Um ein nahtloses Einkaufserlebnis fĂŒr die Kunden zu schaffen, integriert der HĂ€ndler seine stationĂ€ren und digitalen VertriebskanĂ€le. Dies kann durch die Nutzung einer Warenwirtschaftssoftware erreicht werden, die sowohl den Online-Shop als auch das stationĂ€re GeschĂ€ft miteinander verbindet. So können Kunden beispielsweise online gekaufte Produkte im Laden abholen oder umtauschen (Click & Collect).

  3. Online-Marketing: Um den Online-Shop bekannter zu machen und neue Kunden zu gewinnen, setzt der HĂ€ndler auf Online-Marketing-Maßnahmen. Dazu gehören beispielsweise Suchmaschinenoptimierung (SEO), um in den Suchergebnissen von Google besser gefunden zu werden, sowie Suchmaschinenwerbung (SEA) wie [Google Ads](/glossar/google-ads).

  4. Social Media: Der HĂ€ndler nutzt Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und Pinterest, um seine Produkte und Angebote zu prĂ€sentieren und mit potenziellen Kunden zu interagieren. Dabei kann er auf Influencer-Marketing setzen, um seine Reichweite zu vergrĂ¶ĂŸern und das Vertrauen der Zielgruppe in seine Produkte zu stĂ€rken.

  5. E-Mail-Marketing: Um bestehende Kunden ĂŒber Neuheiten, Angebote und Aktionen auf dem Laufenden zu halten und zur Wiederkehr in den Online-Shop oder das stationĂ€re GeschĂ€ft zu animieren, setzt der HĂ€ndler auf E-Mail-Marketing. DafĂŒr baut er eine E-Mail-Liste auf und versendet regelmĂ€ĂŸig Newsletter.

Durch diese Vertriebskanalerweiterung kann der ModehÀndler seine Reichweite deutlich erhöhen und sowohl online als auch im stationÀren GeschÀft von den Synergien profitieren. Die Kombination aus E-Commerce, Omnichannel-Strategien und gezieltem Marketing trÀgt dazu bei, die Kundenbindung zu stÀrken und den Umsatz langfristig zu steigern.


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