Die Gläubiger-ID (auch Gläubiger-Identifikationsnummer genannt) ist eine eindeutige Kennung für Zahlungsempfänger im SEPA-Lastschriftverfahren. SEPA steht für Single Euro Payments Area und ist ein einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraum, der es ermöglicht, bargeldlose Zahlungen in Euro zwischen den teilnehmenden Ländern einfach und effizient durchzuführen. Die Gläubiger-ID wird von der Deutschen Bundesbank oder einer anderen zuständigen nationalen Zentralbank innerhalb des SEPA-Raums vergeben.

Die Gläubiger-ID ist wichtig aus folgenden Gründen:

  1. Identifikation des Zahlungsempfängers: Mit der Gläubiger-ID kann der Zahlungsempfänger eindeutig identifiziert werden. Dies ist besonders wichtig, um Verwechslungen bei der Zuordnung von Lastschriften zu vermeiden und um Betrugsversuche zu erschweren.

  2. Rechtliche Absicherung: Die Verwendung einer Gläubiger-ID ist Voraussetzung für die Teilnahme am SEPA-Lastschriftverfahren. Ohne diese Identifikationsnummer ist es nicht möglich, Lastschriften einzuziehen. Somit stellt die Gläubiger-ID sicher, dass ein Unternehmen oder eine Organisation berechtigt ist, Gelder von Kundenkonten einzuziehen.

  3. Vereinfachung des Zahlungsverkehrs: Die Gläubiger-ID trägt dazu bei, den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr zu vereinfachen. Durch die einheitlichen Regelungen und Standards im SEPA-Raum können Lastschriften effizienter und kostengünstiger abgewickelt werden, was sowohl für Zahlungsempfänger als auch für Zahler Vorteile bietet.

Für Online-Händler und Einzelhändler in Deutschland, die Lastschriften als Zahlungsmethode anbieten möchten, ist es daher unerlässlich, eine Gläubiger-ID zu beantragen und diese bei der Abwicklung von SEPA-Lastschriften korrekt zu verwenden. Die Einhaltung der SEPA-Regelungen und der Einsatz der Gläubiger-ID tragen dazu bei, das Vertrauen der Kunden in die angebotenen Zahlungsmethoden zu stärken und einen reibungslosen Zahlungsverkehr zu gewährleisten.

Beispiel

Die Gläubiger-ID (auch Gläubiger-Identifikationsnummer oder Creditor Identifier genannt) ist eine eindeutige Kennzeichnung für Unternehmen, die am SEPA-Lastschriftverfahren teilnehmen. Die Gläubiger-ID ermöglicht es, Lastschriften eindeutig zuzuordnen und stellt sicher, dass Zahlungen sicher und effizient abgewickelt werden können.

Ein Beispiel für eine Gläubiger-ID für einen Händler in Deutschland könnte wie folgt aussehen:

DE98ZZZ09999999999

Die Gläubiger-ID besteht aus insgesamt 18 Zeichen. Sie setzt sich aus folgenden Elementen zusammen:

  1. Die ersten beiden Buchstaben sind der Ländercode (in diesem Fall "DE" für Deutschland).
  2. Die nächsten zwei Zeichen sind eine Prüfziffer, die nach dem ISO 7064 Modulo 97-10 Verfahren berechnet wird (in diesem Beispiel "98").
  3. Die folgenden drei Zeichen sind ein alphanumerischer Code, der für das Land spezifisch ist und dem jeweiligen Unternehmen zugeordnet wird (in diesem Fall "ZZZ").
  4. Die letzten zwölf Zeichen sind eine eindeutige Nummer, die dem Unternehmen zugewiesen wird (in diesem Beispiel "09999999999").

Ein Händler, der am SEPA-Lastschriftverfahren teilnehmen möchte, muss eine Gläubiger-ID bei seiner Bank oder einer zuständigen Behörde beantragen. In Deutschland ist die Deutsche Bundesbank für die Vergabe von Gläubiger-Identifikationsnummern zuständig.

Wenn ein Händler seine Gläubiger-ID erhalten hat, kann er diese in seinen Verkaufs- und Zahlungsprozessen nutzen, um Lastschriften von Kundenkonten einzuziehen. Die Gläubiger-ID muss auf allen Lastschriftmandaten und Kommunikationsmaterialien, wie Rechnungen oder Vertragsunterlagen, angegeben werden, um Kunden über den Lastschrifteinzug und den Zahlungsempfänger zu informieren.


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