E-Mail-Betrug, auch bekannt als Phishing, ist eine Art von Online-Betrug, bei dem gefälschte E-Mails verwendet werden, um persönliche Informationen oder Zugangsdaten von ahnungslosen Empfängern abzugreifen. Betrüger geben sich dabei oft als vertrauenswürdige Unternehmen, Institutionen oder Personen aus, um ihre Opfer in die Irre zu führen. Die E-Mails enthalten in der Regel Links, die zu gefälschten Websites führen, auf denen die Opfer aufgefordert werden, vertrauliche Informationen wie Passwörter, Kreditkartendaten oder Bankinformationen preiszugeben.

E-Mail-Betrug ist für Online-Händler und Einzelhändler aus mehreren Gründen wichtig:

  1. Schutz der Kunden: Online-Händler und Einzelhändler sind dafür verantwortlich, die Sicherheit der Daten ihrer Kunden zu gewährleisten. Phishing-Angriffe können zum Diebstahl von Kundendaten führen, was nicht nur den Ruf des Unternehmens schädigt, sondern auch zu finanziellen Verlusten für die betroffenen Kunden führen kann.

  2. Schutz des Unternehmens: E-Mail-Betrug kann auch dazu verwendet werden, Zugangsdaten von Mitarbeitern oder des Unternehmens selbst zu erlangen. Dies ermöglicht es den Betrügern, sich Zugriff auf sensible Informationen oder Systeme zu verschaffen und möglicherweise Schaden anzurichten.

  3. Rechtliche Konsequenzen: Unternehmen sind gesetzlich dazu verpflichtet, die persönlichen Daten ihrer Kunden zu schützen. Bei einem erfolgreichen Phishing-Angriff können Unternehmen rechtliche Konsequenzen und Strafen erwarten, wenn sie nicht angemessen auf den Vorfall reagieren und die notwendigen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen.

Um E-Mail-Betrug zu verhindern und ihre Kunden zu schützen, sollten Online-Händler und Einzelhändler folgende Schritte unternehmen:

  1. Schulung der Mitarbeiter: Stellen Sie sicher, dass Ihre Mitarbeiter über die Gefahren von Phishing-Angriffen informiert sind und wissen, wie sie betrügerische E-Mails erkennen und melden können.

  2. Technische Sicherheitsmaßnahmen: Implementieren Sie Sicherheitssysteme wie Spam-Filter, E-Mail-Verschlüsselung und Zwei-Faktor-Authentifizierung, um das Risiko von E-Mail-Betrug zu minimieren.

  3. Klare Kommunikationsrichtlinien: Informieren Sie Ihre Kunden darüber, wie Sie mit ihnen kommunizieren und welche Art von Informationen Sie niemals per E-Mail anfordern würden. Bitten Sie sie, verdächtige E-Mails zu melden.

  4. Proaktive Überwachung: Überwachen Sie regelmäßig Ihre Systeme und Netzwerke, um Anzeichen von E-Mail-Betrug oder anderen Sicherheitsverletzungen zu erkennen und schnell darauf reagieren zu können.

Indem Sie diese Maßnahmen ergreifen, können Sie Ihr Unternehmen und Ihre Kunden vor den potenziellen Schäden durch E-Mail-Betrug schützen und ein sichereres Einkaufserlebnis gewährleisten.

Beispiel

Betrugsversuche per E-Mail sind leider keine Seltenheit und auch Händler sind häufig von solchen Angriffen betroffen. Ein Beispiel für einen E-Mail-Betrug, der sich gezielt an Händler richtet, ist der sogenannte "Fake-Bestellbetrug". Hierbei geben sich die Betrüger als vermeintliche Kunden aus und versuchen, Waren oder Dienstleistungen ohne Bezahlung zu erhalten.

Ein solcher Betrugsversuch könnte wie folgt ablaufen:

  1. Der Betrüger gibt eine gefälschte Bestellung auf: Der angebliche Kunde sendet eine E-Mail, in der er eine Bestellung für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen aufgibt. In der E-Mail werden die gewünschten Artikel, die Lieferadresse und die gewählte Zahlungsart angegeben. Oft handelt es sich bei der Lieferadresse um eine Packstation oder ein Postfach, um die Identität des Betrügers zu verschleiern.

  2. Die gefälschte Zahlungsbestätigung: Nachdem der Händler die Bestellung bestätigt hat, erhält er eine vermeintliche Zahlungsbestätigung per E-Mail. Diese E-Mail sieht täuschend echt aus und gibt vor, von einem seriösen Zahlungsdienstleister wie PayPal oder einem Kreditkartenunternehmen zu stammen. In Wirklichkeit stammt die E-Mail jedoch von den Betrügern, die so versuchen, den Händler in Sicherheit zu wiegen und ihn dazu zu bringen, die Ware zu versenden, ohne tatsächlich eine Zahlung erhalten zu haben.

  3. Versand der Ware: Der Händler, der die gefälschte Zahlungsbestätigung für echt hält, versendet die bestellten Waren an die angegebene Lieferadresse. Erst später stellt er fest, dass keine Zahlung auf seinem Konto eingegangen ist. Die Betrüger haben in der Zwischenzeit die Ware erhalten, ohne dafür bezahlt zu haben.

Um sich als Händler vor solchen Betrugsversuchen zu schützen, sollte man stets wachsam sein und aufmerksam auf verdächtige Anzeichen achten. Beispielsweise sollte man skeptisch sein, wenn die Lieferadresse eine Packstation oder ein Postfach ist, wenn die Bestellung sehr große Mengen oder besonders teure Artikel umfasst, oder wenn die E-Mail-Adresse des Kunden anonym oder verdächtig wirkt. Zudem sollte man immer die Echtheit von Zahlungsbestätigungen überprüfen, indem man sich direkt beim jeweiligen Zahlungsdienstleister informiert und keine Links aus unbekannten E-Mails öffnet.


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