Benchmarking ist der Prozess des Vergleichs der eigenen Geschäftspraktiken, Leistungskennzahlen, Strategien und Ergebnisse mit denen von Wettbewerbern, Branchenführern oder Best-Practice-Unternehmen. Ziel des Benchmarkings ist es, Verbesserungspotenziale und erfolgversprechende Ansätze zu identifizieren, um das eigene Unternehmen wettbewerbsfähiger und effizienter zu gestalten. Mit anderen Worten, Benchmarking bietet die Möglichkeit, von den Erfahrungen und Erfolgen anderer zu lernen und diese auf das eigene Unternehmen zu übertragen.

Die Bedeutung von Benchmarking für Einzelhändler und Online-Händler ist vielfältig:

  1. Wettbewerbsvorteile erzielen: Ein ständiger Vergleich mit den Wettbewerbern ermöglicht es, deren Stärken und Schwächen zu erkennen, um sich strategisch und taktisch besser im Markt zu positionieren.

  2. Best Practices identifizieren: Benchmarking hilft dabei, erfolgreiche Geschäftspraktiken, Prozesse oder Technologien zu identifizieren, die das eigene Unternehmen übernehmen oder adaptieren kann, um die eigene Leistung zu verbessern.

  3. Leistungsziele definieren: Durch den Vergleich mit anderen Unternehmen können realistische und herausfordernde Ziele für das eigene Unternehmen gesetzt werden. Dies ermöglicht es, die eigene Leistung kontinuierlich zu überwachen und zu optimieren.

  4. Effizienzsteigerung: Benchmarking hilft dabei, ineffiziente Prozesse zu identifizieren und durch effizientere Alternativen zu ersetzen, um Kosten zu senken und die Rentabilität zu erhöhen.

  5. Kundenorientierung: Benchmarking ermöglicht es, die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden besser zu verstehen, indem man analysiert, wie andere Unternehmen erfolgreich auf die Kundenbedürfnisse eingehen. Dadurch können Kundenzufriedenheit und Kundenbindung verbessert werden.

  6. Innovationskraft stärken: Durch den Vergleich mit anderen Unternehmen können neue Ideen und innovative Lösungen identifiziert werden, um das eigene Geschäftsmodell kontinuierlich weiterzuentwickeln und sich von der Konkurrenz abzuheben.

Um erfolgreiches Benchmarking durchzuführen, sollten Einzelhändler und Online-Händler die relevanten Leistungskennzahlen (KPIs) definieren, die sie vergleichen möchten, geeignete Vergleichsunternehmen auswählen und systematisch Daten sammeln und analysieren. Dabei ist es wichtig, die Ergebnisse in den betrieblichen Verbesserungsprozess zu integrieren und kontinuierlich an den eigenen Strategien und Prozessen zu arbeiten.

Beispiel

Benchmarking ist der Prozess des Vergleichs der eigenen Geschäftsleistung mit der von Branchenführern oder direkten Wettbewerbern, um Best Practices zu identifizieren, die auf das eigene Unternehmen angewendet werden können. Im Einzelhandel und E-Commerce kann Benchmarking dazu beitragen, den Erfolg eines Unternehmens zu bewerten und Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

Ein Beispiel für Benchmarking im Einzelhandel und E-Commerce:

Ein mittelständischer Online-Händler von Elektronikartikeln möchte seine Leistung steigern und wettbewerbsfähiger auf dem Markt agieren. Um dies zu erreichen, entscheidet sich das Unternehmen, Benchmarking durchzuführen und die eigenen Leistungskennzahlen (KPIs) mit denen von führenden Unternehmen und direkten Konkurrenten in der Branche zu vergleichen.

  1. Auswahl der Benchmarking-Partner: Zunächst analysiert der Händler den Markt und identifiziert führende Unternehmen sowie direkte Wettbewerber in der Elektronikbranche. Dabei werden sowohl große Unternehmen wie MediaMarkt und Saturn, als auch kleinere, auf bestimmte Produktkategorien spezialisierte Online-Händler berücksichtigt.

  2. Auswahl der relevanten KPIs: Der Händler legt die wichtigsten Leistungskennzahlen fest, die im Benchmarking-Prozess untersucht werden sollen. Dazu gehören beispielsweise Umsatzwachstum, Conversion Rate, [durchschnittlicher Warenkorbwert](/glossar/durchschnittlicher-warenkorbwert), Retourenquote, Kundenzufriedenheit und Loyalität, Marketing-ROI und Logistikperformance.

  3. Datensammlung und -analyse: Der Händler sammelt Daten von verschiedenen Quellen, wie z.B. öffentlich zugänglichen Geschäftsberichten, Marktstudien, Branchenanalysen und Kundenbewertungen. Diese Daten werden analysiert, um die Leistung der Benchmarking-Partner in den ausgewählten KPIs einzuschätzen. Bei Bedarf kann der Händler auch externe Beratungsunternehmen beauftragen, um zusätzliche Daten und Analysen bereitzustellen.

  4. Vergleich und Identifizierung von Best Practices: Der Händler vergleicht seine eigenen Leistungskennzahlen mit denen der Benchmarking-Partner und identifiziert Bereiche, in denen das eigene Unternehmen hinter der Konkurrenz zurückbleibt. Durch die Analyse der Best Practices der erfolgreicheren Unternehmen können wertvolle Erkenntnisse gewonnen werden, die auf das eigene Geschäft angewendet werden können. Beispielsweise könnte der Händler feststellen, dass die führenden Unternehmen in der Branche ein effizienteres Retourenmanagement haben oder erfolgreichere Marketingstrategien im Omnichannel-Bereich einsetzen.

  5. Implementierung der Verbesserungsmaßnahmen: Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen entwickelt der Händler einen Aktionsplan zur Implementierung der identifizierten Best Practices. Dies kann beispielsweise die Optimierung des Online-Shops, die Einführung neuer Marketingkampagnen, die Verbesserung der Kundenbetreuung oder die Anpassung der Logistikprozesse beinhalten.

  6. Überwachung und Anpassung: Nach der Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen überwacht der Händler kontinuierlich die Leistungskennzahlen, um den Erfolg der Änderungen zu bewerten. Gegebenenfalls können weitere Anpassungen vorgenommen werden, um die Ergebnisse weiter zu optimieren.

Durch das Benchmarking hat der Elektronik-Händler wertvolle Erkenntnisse über Best Practices in der Branche gewonnen und kann gezielte Maßnahmen ergreifen, um seine Leistung zu steigern und wettbewerbsfähiger auf dem Markt zu agieren.


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